Weihnachten: Wie jedes Jahr, können es auch dieses Mal Millionen Kinder auf der ganzen Welt kaum erwarten, bis der Weihnachtsmann ihnen endlich ihre langersehnten Geschenke bringt. Ihre Päckchen, für die sie schon vor Wochen extra einen laaaangen Wunschzettel geschrieben haben.
So. Dann mach dich mal bereit für ein bisschen Weihnachtsklugscheißerei:
Im 4. Jahrhundert liebte es Bischof Nikolaus, seine Herzensmenschen immer wieder mit heimlichen Geschenken zu überraschen. Nach seinem Tod wurde ihm zu Ehren am 6. Dezember ein Fest gefeiert. Sankt Nikolaus wurde ab diesem Tag mit Weihnachten und schönen Überraschungen in Verbindung gebracht – der Nikolaustag war geboren.
Seit Anfang des 20. Jahrhunderts ist der kleine, dicke Mann mit seinem weißen Bart und seinem rot-weißen Anzug das Standardbild für den Weihnachtsmann, der den braven Kindern viele schöne Geschenke bringt. Naja. Und Coca-Cola hat dazu natürlich auch einen entscheidenden Beitrag geleistet.
Und heute? Heute ist der Weihnachtsmann DIE Symbolfigur für Weihnachten. Eine Kultfigur. Eine Legende. Eine Geschichte.
Was das mit Texten zu tun hat?
Geschichten, die im Kopf bleiben, machen kraftvolle Texte aus.
Mit Storytelling werden harte Fakten und staubige Informationen in unterhaltsame Geschichten verpackt. Eine Geschenkbox sieht mit einer hübschen Schleife ja schließlich auch gleich viel schöner aus. Oder?
Mal ehrlich: Du liebst es doch auch, Geschichten mit anderen Menschen zu teilen. Wir alle lieben es. Insbesondere, wenn uns eine Story emotional so richtig berührt, kommen wir in den Redefluss. Positiv und negativ. Wir texten, was das Zeug hält.
Geschichten können so viel: Sie sind Übersetzer. Mit ihnen werden aus Informationen Emotionen. Sie erhöhen die Glaubwürdigkeit und haben nachweislich eine psychologische Kraft. Sie machen neugierig, fesseln und ziehen uns geradezu in ihren Bann. Sie vermitteln ein vertrautes Gefühl. Sie machen fröhlich, traurig, wühlen auf oder entspannen. Sie überzeugen. Sie machen sogar überaus komplizierte Zusammenhänge verständlich. Sie steigern die Überzeugungskraft. Und sie schaffen es, dass etwas nachhaltig im Kopf bleibt.
Storytelling ist heutzutage im modernen Marketing und in einer gelungenen Unternehmenskultur unverzichtbar. Mit einer gut erzählten Geschichte baust du eine emotionale Bindung zu deinen Leser:innen auf und begeisterst sie.
Thomas Pyczak, Autor des Buches „Tell me!“ drückt es so aus: „Geschichten schaffen einen Spielplatz für den Geist. In dieser gefahrlosen Lernumgebung spielen wir Szenarien durch – wie ein:e Pilot:in in einem Flugsimulator. Dazu gehören natürlich auch Bruchlandungen.“
Wie aus deinen Texten überzeugendes Storytelling – ganz ohne Bruchlandung – wird, verrate ich dir in diesem Blogartikel.
Social Sharing – Gefühle mit anderen teilen
Keine Geschichte ohne Emotionen. Niemand möchte eine Geschichte erzählt bekommen, die klingt als lese sie ein:e Nachrichtensprecher:in vom Teleprompter ab.
Bei negativen Gefühlen sind wir erleichtert: Wenn wir Dampf ablassen konnten. Wenn wir uns bei Freund:innen ausgeheult haben. Oder, wenn wir aus unserer Rage heraus während des Erzählens mal so richtig mit der Faust auf den Tisch gehauen haben. Negative Gefühle lassen sich einfach sofort spürbar mildern, indem wir über sie reden. Wir fühlen uns erleichtert. Wie ausgekotzt.
Je mehr wir hingegen über positive Gefühle sprechen, desto mehr verstärken wir sie. Wir behalten uns diese positiven und schönen Emotionen viel länger. Sie lösen Glücksgefühle in uns aus und stimmen uns zufrieden.
Gefühle mit semi-emotionalem Wert teilen wir kaum mit anderen. Oder wie wahrscheinlich ist es, dass du deinen besten Freund:innen beim Brunch voller Euphorie erzählst: „Ich flippe aus. Stellt euch vor: Ich habe heute wieder mein monatlich wiederkehrendes Gehalt bekommen.“
In der Sprache des Web nennt man das „Social Sharing“ – und das ist heutzutage nicht mehr wegzudenken. Jeder, der auf einem Social-Media-Kanal aktiv ist, beteiligt sich an der Verbreitung medialer Inhalte. Beim Social Sharing, auch genannt Media Sharing, geht es um Content jeglicher Art, der in den sozialen Netzwerken geteilt wird. Laut einer Studie der Universität Wien passiert das Teilen eher zufällig: Menschen stolpern über einen Beitrag, finden ihn interessant, amüsant oder spannend und möchten ihn daher auch mit Freund:innen oder der Familie teilen. Innerhalb von Sekunden wird der Share-Button geklickt.
Diese Reaktion möchtest du mit deinen Texten auch erreichen? Dann lies unbedingt weiter.
Storytelling
Storytelling ist eine Erzählmethode, mit der explizites, aber vor allem implizites Wissen in Form von
Leitmotiven, Symbolen, Metaphern oder anderen Mitteln der Rhetorik weitergegeben wird.
Es wird hauptsächlich in digitalen Medien angewandt, hat aber eine lange Tradition.
Storytelling ist unverzichtbar beim Texten
Storytelling ist im modernen Marketing und in einer gelungenen Unternehmenskultur unverzichtbar. Mit einer gut erzählten Geschichte baust du eine emotionale Bindung zu deinen Leser:innen auf und begeisterst sie. Und das zieht sich durch sämtliche Bereiche:
Eine Stellenanzeige, die dein Unternehmen interessant macht, weil sie erzählt wie fabelhaft es ist, dort zu arbeiten. Oder eine Werbekampagne, mit der dir deine Kund:innen ein Produkt buchstäblich aus den Fingern reißen. Du gewinnst mit gutem Storytelling also Mitarbeiter:innen und Kund:innen.
Geschichten können so viel. Sie sind Übersetzer. Mit ihnen werden aus Informationen Emotionen. Sie erhöhen die Glaubwürdigkeit und haben nachweislich eine psychologische Kraft.
Sie machen neugierig, fesseln und ziehen uns geradezu in ihren Bann. Sie vermitteln ein vertrautes Gefühl. Sie machen fröhlich, traurig, wühlen auf oder entspannen. Sie überzeugen. Sie machen sogar überaus komplizierte Zusammenhänge verständlich. Und sie steigern die Überzeugungskraft. Sie schaffen es, dass etwas nachhaltig im Kopf bleibt. So wie es auch Werbeslogans tun.
Wie deine Texte garantiert genauso im Kopf bleiben wie Werbeslogans, liest du in meinem Blogbeitrag!
But first Storymaking
Für ein gutes Storytelling braucht es natürlich… na… genau… Storys. Die Basis einer jeden guten Geschichte sind spannende Handlungen, interessante Produkte, herausragende Services, außergewöhnliche Menschen.
Marken sprechen dabei gerne sehr viel über sich selbst. Oftmals zu viel. Dadurch verliert die Geschichte gerne mal ihre Attraktivität – ihre Magie. Die Magie ist für die Geschichten einer Marke unverzichtbar, denn dadurch werden sie für die Kund:innen relevant. Und Relevanz bedeutet Aufmerksamkeit.
Marken erfinden oftmals Geschichten, die ihren Käufer:innen etwas Hervorragendes suggerieren sollen. Hierbei wird gerne maßlos übertrieben und meist ausschließlich in Superlativen gesprochen.
Beispiele:
„Kellogg‘s – das Beste jeden Morgen.“
„Philishave – die meistverkaufte Rasierermarke Europas.“
In anderen Beispielen wird so schamlos übertrieben, dass sogar mit Unerreichbarem geworben wird:
„Red Bull verleiht Flügel.“
Statt das zu tun, solltest du dich lieber um echtes Storymaking bemühen. Denn echtes Storymaking hat einen emotionalen Einfluss auf deine Kund:innen und stellt sie in den Mittelpunkt. Es geht um Geschichten, die deine Kund:innen erreichen, weil sie sie glauben. Keiner möchte angelogen werden – das schafft alles, nur kein Vertrauen.
Digitales und visuelles Storytelling
Moderne Geschichten werden heutzutage auf den verschiedensten Social-Media-Kanälen erzählt. In Posts und Storys, geschrieben oder gesprochen. Immer in Verbindung mit Bildern, Fotos und Videos – digitales Storytelling. Das Schöne daran: Die Leser:innen und Zuschauer:innen können sich aktiv an Beiträgen beteiligen. Sie können kommentieren, liken, voten, Fragen stellen. Denn Social Media, insbesondere Instagram, ermöglicht all diese Interaktionen.
Gelingt es, die Zuschauer:innen zu einer Interaktion zu bewegen, so wird dies durch eine gesteigerte Verweildauer auf deinem Profil, mit mehr Klicks auf deine Website, durch geteilte Beiträge und dadurch höhere Loyalität gegenüber deinem Business belohnt. Hierbei spricht man von visuellem Storytelling.
Ich wurde mit Geschichten groß. Für mich gab es nichts Schöneres, als eine Gute-Nacht-Geschichte von meiner Mama vorgelesen zu bekommen. Manch eine Geschichte musste sie mir immer und immer wieder vorlesen. Ich konnte sie mitsprechen. Als Jugendliche habe ich es dann geliebt, bei Freizeiten am Lagerfeuer zu sitzen und den schaurig-schönen Geschichten zuzuhören. Das Feuer knackte, es roch nach verbranntem Holz und im flackernden Licht des Feuers haben alle so friedlich ausgesehen. Die Atmosphäre hat mich geradezu gefesselt. Es hatte etwas Magisches.
Diese Magie bleibt heute, im Zeitalter der Digitalisierung, leider vielen vorenthalten. Umso wichtiger ist es, diese magische Atmosphäre in Form von geschriebenen Worten auszudrücken. „Kindern erzählt man Geschichten, damit sie einschlafen – Erwachsenen, damit sie aufwachen.“ Die Kunst ist, mit Worten ein Bild zu malen oder zu zeichnen und Emotionen damit zu erzeugen.
Erzähle von Held:innen
Gute Geschichten sollten aus der „Held:innen-Perspektive“ erzählt werden. Die Held:innen sind in der Regel die Kund:innen. Wichtig hierbei ist der richtige Einstieg. Lautet die Antwort auf die Frage „Hat das jetzt was mit mir zu tun?“ ganz klar „Ja“, so bekommt die Story eine Relevanz, wir bleiben interessiert und hören weiter zu. Lautet die Antwort „Nein“, so hat die Story keine Bedeutung für uns und unser Hirn schaltet auf Durchzug. Wir lieben eben Held:innen. Vor allem, wenn sie uns am Ende ein Happy End bescheren.
Schreibe deine Texte so, dass deine Kund:innen in der Geschichte zu Held:innen werden. Deine Kund:innen haben ein Defizit in ihrem Leben und möchten dieses beseitigen. Sie haben diesbezüglich möglicherweise schon unterschiedliche Wege ausprobiert. Und nun stoßen sie auf DEINE Marke oder DEIN Produkt, was ihnen als Hilfsmittel dient. Sie können mit deiner Hilfe ihr Problem lösen und erleichtern sich ihren Alltag. Schmücke deine Geschichte aus und füttere sie mit Details, um deine Kund:innen so emotional abzuholen.
Für eine gute Geschichte solltest du ihren Handlungsverlauf, die Dramaturgie, also ansprechend gestalten. Die wörtliche Übersetzung des griechischen Wortes für Drama ist schlicht „Handlung“. Dramaturgie bedeutet jedoch, dass die Handlung einer Geschichte so konstruiert wird, dass sie einen Spannungsbogen erzeugt. Die Leser:innen bleiben aufmerksam und aktiv beim Lesen. Der Spannungsbogen einer guten Dramaturgie folgt der Handlung der Heldensage, daher spricht man auch von der Heldenreise.
Wie du ganz easy den Einstieg ins Texten findest, liest du in meinem Blogbeitrag.
Um deine Leser:innen mit deinem Storytelling ab der ersten Zeile in den Bann zu ziehen, gilt es einige Dinge zu berücksichtigen. Gar nicht viel – wie du in meinen Tipps sehen wirst:
5 Tipps für überzeugendes Storytelling
1
Überrasche und baue Spannung auf
Nichts ist langweiliger als bereits vorab zu wissen, wie eine Story enden wird, schon bevor sie endet.
Deswegen gilt es, deine Leser:innen zu überraschen. Schaffe Spannung und baue Unerwartetes und Unvorhersehbares ein.
Biete deinen Leser:innen Verborgenes und mache sie neugierig.
2
Sei witzig
Selbstironie schadet nie! Seriös durchs Leben zu gehen, ist dem Grunde nach gut und wichtig. Diszipliniert zu sein bedeutet aber nicht zwangsläufig, seinen Mitmenschen unentwegt übertrieben ernsthaft zu begegnen.
Sich selbst nicht zu wichtig und eben auch nicht immer allzu ernst zu nehmen, ist menschlich. Und das spiegelt sich auch in deinen geschriebenen Werken wider. Schreibe daher humorvoll.
Das macht sympathisch – solange der Humor charmant, echt und nicht zu platt ist.
3
Beziehe deine Leser:innen ein und mache Held:innen aus ihnen
Gute Geschichten sollten aus der “Held:innen-Perspektive“ erzählt werden. Die Held:innen sind in der Regel die Kund:innen.
Wichtig hierbei ist der richtige Einstieg.
Stellen sich deine Leser:innen am Ende die Frage „Hat das jetzt was mit mir zu tun?“ – super! Der Anfang ist damit schon mal gemacht.
Lautet die Antwort auf die Frage ganz klar „Ja“, so bekommt die Story eine Relevanz für sie: Sie bleiben interessiert und lesen weiter. Im besten Fall kaufen sie sofort dein Produkt. Oder sie buchen dein Angebot.
Lautet die Antwort „Nein“, so hat die Story keine Bedeutung für sie und das Hirn schaltet auf Durchzug. Das wars dann auch.
Wir Menschen lieben eben Held:innen. Vor allem, wenn sie uns am Ende ein Happy End bescheren. Deine Leser:innen müssen sich deswegen in der Story wiederfinden.
Beschriebene Geschichten, in die sie sich hineinversetzen können, lesen sich leichter.
Sie bauen einen Bezug zu deinen Texten auf und haben Lust weiterzulesen.
4
Verwende Metaphern
Nutze eine Metapher immer dann, wenn du etwas im übertragenen Sinne beschreiben möchtest oder etwas deutlich machen möchtest.
Beispiel:
„Die Nadel im Heuhaufen suchen.“
Diese Metapher zeigt den Grad der Wahrscheinlichkeit an, das Gesuchte zu finden. Das lockert die Geschichte auf und vermittelt den Leser:innen die notwendige Ausdruckskraft.
5
Weniger ist mehr
Erzählen bedeutet nicht immer, deine Texte bis ins Unermessliche auszuschmücken.
Die Zauberworte lauten:
Weglassen, verschlanken, clean halten!
FAZIT
Ehrlich währt bekanntlich am längsten. Erfinde keine Storys um dein Business oder deine Produkte und Services. Bemühe dich um Geschichten, die echt sind. Das schafft Emotionen und baut Vertrauen auf. Sei du selbst und verstelle dich nicht in der Art zu schreiben. Das erzeugt Sympathie und bindet deine Leser:innen oder Kund:innen auch langfristig an dich.
Meine Buchempfehlung
„Tell me! Wie Sie mit Storytelling überzeugen“ von Thomas Pyczak:
328 Seiten rund um das Thema Storytelling. Das Buch lässt einen hinter die Kulissen
erfolgreicher Filmemacher und Geschichtenerzähler, u.a. Jeff Bezos und Stephen King, blicken.
Thomas Pyczak erklärt auf eine lehrreiche, aber gleichzeitig inspirierende und total unterhaltsame
Weise, was eine gute Geschichte braucht, um mit ihr zu überzeugen, zu fesseln und im Gedächtnis zu bleiben.
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