- Was für Bewerbungen gilt, gilt auch für Stellenanzeigen
- Gähnendes HR-Deutsch und Diskriminierung vermeiden
- Stelle dein Unternehmen vor und wecke damit Emotionen
- Wechsle die Perspektive und mache den Arbeitsplatz schmackhaft
- Sag offen, was du dir wünschst
- Warum du? Nein! Warum wir?!
- Die perfekte Stellenanzeige
- 5 Quicktipps für deine Stellenanzeige
- FAZIT
Keine Frage. Stellenanzeigen bestehen nicht aus viel Text. Einfallslose 08/15-Texte, wie sie in Massen auch bei der Konkurrenz zu lesen sind, werden dich den Run auf neue Traumbewerber:innen aber nicht gewinnen lassen. Andersherum gewinnt eine schon hundertfach bekannte Bewerbungsvorlage aus dem Netz bei dir ja auch keinen Blumentopf. Oder?
Wie du es schaffst, mit den Texten deiner Stellenanzeige deine Traumbewerber:innen auf dich und dein Unternehmen aufmerksam zu machen, verrate ich dir jetzt.
Was für Bewerbungen gilt, gilt auch für Stellenanzeigen
Mal ehrlich. Dich langweilt es doch auch, wenn du zum fünften Mal in Folge eine Bewerbung liest, die nahezu den identischen Wortlaut hat, wie die vier zuvor. Wenn der einzige Aufwand des Bewerbers offensichtlich der war, das Adressfeld und die Anrede zu ändern.
Gleiches Recht für alle! Du magst keinen Einheitsbrei bei Bewerbungen. Bewerber mögen keinen Einheitsbrei bei Stellenanzeigen. Punkt.
Wenn deine Stellenanzeige die der Konkurrenz wie aus dem Gesicht geschnitten ist, wirst du dich mit ihr jedenfalls nicht abheben. Und definitiv nicht auf das größte Interesse bei Bewerber:innen stoßen.
Gähnendes HR-Deutsch und Diskriminierung vermeiden
Ja. Stellenanzeigen sind meistens in HR-Deutsch geschrieben. Ähnlich, wie bei den gängigen DIN 5008 Vorschriften für Bewerbungen, erfüllen wohl auch Stellenanzeigen in manchen Augen gewisse formale Kriterien, wenn sie in HR-Deutsch formuliert werden. Nein, das ist nicht aufregend. Und nein, das muss nicht sein.
Leider kommt auch die sprachliche Diskriminierung in Stellenanzeigen immer noch häufig vor. Eine Stellenausschreibung gilt immer dann als genderneutral, wenn sie in der Tätigkeitsbezeichnung alle Geschlechter berücksichtigt. So muss also die Tätigkeitsbeschreibung immer um den Zusatz (m/w/d) ergänzt werden. So weit, so gut. Dennoch solltest du immer beachten, keine diskriminierenden Formulierungen zu verwenden.
Suchst du beispielsweise nach einer „Chefsekretärin (m/w/d)“, so signalisiert dies durch die Blume, dass du gerne eine Frau einstellen möchtest. Die Suche nach einem „Senior Manager (m/w/d)“ suggeriert wiederum, dass ein älterer Herr erwünscht ist. Die Bezeichnungen als solches sind zwar AGG-konform. Du signalisierst als Unternehmen aber dennoch die falsche Botschaft.
Auch Formulierungen, wie „Anpacker“ oder „Treiber“ können falsch interpretiert werden und grenzen dadurch Frauen möglicherweise aus. „Herausfordernde Aufgaben“ schrecken Bewerber:innen gleichermaßen gerne ab, da Stress in ihren Augen schon vorhersehbar ist.
Wahrscheinlich tun dies viele Unternehmen ohne böse Absicht. Der Umgang mit der Sprache ist einfach nicht sorgfältig genug.
Stelle dein Unternehmen vor und wecke damit Emotionen
Du möchtest DEN Unterschied machen? Dann beschreibe dich und dein Unternehmen. Und zwar in ganz persönlicher Weise.
Wecke mit deinen Texten über dein Unternehmen Emotionen! Emotionales Marketing ist nicht nur ein großer Treiber, um Produkte an den Mann oder die Frau zu bringen. Es ist gleichermaßen ein Treiber, um Bewerber:innen auf dich und dein Unternehmen aufmerksam zu machen. Stellt sich ein:e Bewerber:in mit einer Emotion, etwas in seinem potentiellen neuen Job unbedingt erfüllt bekommen zu wollen, in den Fokus, so ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass er:sie sich bewirbt. Denn wenn deine Texte bereits beim Lesen echte Emotionen auslösen, entsteht auch ein echtes Interesse an dir und deinem Unternehmen.
Mit deinem ganz eigenen Employer Branding schaffst du es, dass die Bewerber:innen ihre Gefühle direkt mit deinem Unternehmen verbinden.
Natürlich sollten neben der persönlichen Beschreibung aber auch Fakten in der Stellenanzeige klar erkennbar sein: Firmenphilosophie, Tätigkeitsfelder, Mitarbeiterzahlen und eventuelle Standorte.
Wechsle die Perspektive und mache den Arbeitsplatz schmackhaft
Deine Bewerber:innen wollen schon beim Lesen der Stellenanzeige so viel, wie nur irgendwie möglich, über den Arbeitsplatz in spe wissen. Indem du so gut wie möglich ins Detail gehst, können die Bewerber:innen sofort einschätzen, ob die Beschreibung ihren Vorstellungen entspricht. Oder eben nicht. Das spart sowohl den Bewerbe:innen – als auch dir – jede Menge Zeit.
Wechsle die Perspektive! Schaue dir den Arbeitsplatz aus der Besucher:innen-Sicht an. Schreibe einfach mal auf, was du siehst. Dinge, die dir gar nicht mehr auffallen, da sie in den vergangenen Jahren zur unbewussten Selbstverständlichkeit wurden, können möglicherweise das ausschlaggebende Argument sein, damit sich Kandidat:innen bewerben.
Einen „klimatisierten Arbeitsplatz am Fenster auf der Sonnenseite“ wünscht sich doch wirklich jeder. Oder? Zweimal pro Woche gibt es frisches Obst für das ganze Team? Die Schreibtische sind höhenverstellbar? Super! Ab damit in die Stellenanzeige.
Sag offen, was du dir wünschst
Ja. Auch ich habe mich schon oft in meinem Leben beworben. Ich kann daher aus Erfahrung sagen, dass es absolut Sinn macht, wenn in der Stellenanzeige explizit beschrieben ist, was du dir wünschst.
Wichtig dabei ist auch, dass du nochmals prüfst, ob die Anforderungen in einem realistischen Verhältnis zur ausgeschriebenen Stelle stehen. Bist du dir sicher, dass es Kandidat:innen gibt, die deine Anforderungen erfüllen? Oder schmälern deine Anforderungen ggfs. deinen Bewerberpool? Möglicherweise solltest du deine Anforderungen etwas „abmildern“, um so auch Bewerber:innen eine Chance zu geben, die sonst vielleicht durchs Raster gefallen wären.
Auch hier kann ich aus Erfahrung sagen, dass so Kandidat:innen ins Spiel kommen können, die dafür noch ganz andere Qualifikationen mitbringen. Oder auch ohne erforderliche Qualifikation extrem lernfähig sind. Und an die du sonst wahrscheinlich nie gekommen wärst. Um es mit Hans-Olaf Henkel‘s Worten zu sagen: Mitarbeiter können alles: wenn man sie weiterbildet, wenn man ihnen Werkzeuge gibt, vor allem aber, wenn man es ihnen zutraut.
Schreibe offen und direkt, welche Voraussetzungen unbedingt erfüllt werden müssen. Je klarer deine Anforderungen formuliert sind, desto passendere Bewerbungen wirst du erhalten.
Wen möchtest du ansprechen? Sollen sich junge Menschen von deiner Stellenanzeige angesprochen fühlen, so sollten deine Texte auch modern, dynamisch und fresh formuliert sein. Möchtest du eher Menschen in höherem Alter ansprechen, so kann ein etwas zurückhaltender und konservativer Text eher den gewünschten Erfolg bringen. In meinem Alter fühle ich mich von einer H&M-Werbeanzeige ja auch eher angesprochen, als von einer der Modekette Adler. Sorry, aber ist halt so.
Warum du? Nein! Warum wir?!
Anstatt in Bewerbungsgesprächen immer nur die Bewerber:innen zu fragen „Warum DU? Warum sollen wir genau DICH einstellen?“, solltest du dir lieber die Frage stellen, warum er:sie sich für DICH und DEIN UNTERNEHMEN entscheiden sollte.
Du kannst das Rennen um die Bewerber:innen machen, indem du in deiner Stellenanzeige beschreibst, warum es einfach mega ist, bei dir zu arbeiten. Eine Auflistung aller Vergünstigungen kann dabei helfen.
Nicht nur in Zeiten der Corona-Pandemie ist eine Homeoffice-Option ein echter Pluspunkt. Flexible Arbeitszeiten oder Gleitzeitregelungen sind für Bewerber:innen ein weiterer Anreiz. Du unterstützt eine Mitgliedschaft im Fitnessstudio oder beteiligst dich an den Fahrkosten? Super – das muss alles in deine Stellenanzeige.
Dass dein Unternehmen eine gute Arbeitsatmosphäre oder ein junges und dynamisches Team zu bieten hat, interessiert erst mal weniger bis gar nicht. Diese Floskeln werden schon von all deinen Konkurrent:innen verwendet.
Die perfekte Stellenanzeige
Zusammenfasend können wir an dieser Stelle also sagen, dass deine Stellenanzeige eine Mischung aus einer Werbebotschaft und deiner Suche werden sollte:
- Vorstellung deines Unternehmens gemäß deines Employer Brandings:
Bewerber:innen sollen Interesse an der Stellenanzeige und dir als potenziellem neuen Arbeitgeber gewinnen. - Suche nach dem konkretem Bewerberprofil.
Eine „perfekte“ Stellenanzeige bedient sich zudem am klassischen„AIDA-Modell“ aus dem Marketing. Nein, ich spreche hier von keiner Kreuzfahrt.
A – Attention
Im ersten Step muss deine Stellenanzeige die Aufmerksamkeit deiner potenziellen Bewerber:innen gewinnen. Hierfür bedarf es zum einen die richtigen Kanäle. Zum anderen kannst du dich mit einem originellen Text, einem auffälligen Design oder einem aussagekräftigen Bild von der Masse abheben.
I – Interest
Im zweiten Step muss deine Stellenanzeige das Interesse der Bewerber:innen wecken. Der Text muss beim Lesen richtiggehend fesseln, sodass die Anzeige bis ganz zum Ende gelesen wird.
D – Desire
Der Text deiner Stellenanzeige muss während des Lesens erst den Wunsch, dann immer mehr den Entschluss, aufkommen lassen …
A – Action
… sich direkt im Anschluss sofort zu bewerben, weil deine Stellenanzeige einfach nach einem Traumjob klingt.
5 Quicktipps für deine Stellenanzeige
1. Vermeide gähnendes HR-Deutsch und Diskriminierung
Ja. Stellenanzeigen sind meistens in HR-Deutsch geschrieben. Ähnlich, wie bei den gängigen DIN 5008 Vorschriften für Bewerbungen, erfüllen wohl auch Stellenanzeigen gewisse formale Kriterien, wenn sie in HR-Deutsch formuliert werden. Nein, das ist nicht aufregend. Und nein, das muss nicht sein.
Achte auf eine genderneutrale Schreibweise. Und meine sie auch so. Der Zusatz „(m/w/d)“ alleine ist nicht ausreichend. Signalisiere mit dem Titel, dass wirklich alle Bewerber:innen gleich willkommen sind.
2. Wecke Emotionen mit deinem Unternehmen
Du möchtest DEN Unterschied machen? Dann beschreibe dich und dein Unternehmen. Und zwar in ganz persönlicher Weise. Wecke mit deinen Texten über dein Unternehmen Emotionen! Emotionales Marketing ist nicht nur ein großer Treiber, um Produkte an den Mann oder die Frau zu bringen. Es ist gleichermaßen ein Treiber, um Bewerber:innen auf dich und dein Unternehmen aufmerksam zu machen.
Stellt sich ein:e Bewerber:in mit einer Emotion, etwas in seinem potentiellen neuen Job unbedingt erfüllt bekommen zu wollen, in den Fokus, so ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass er:sie sich bewirbt. Denn wenn deine Texte bereits beim Lesen echte Emotionen auslösen, entsteht echtes Interesse an dir und deinem Unternehmen.
3. Wechsle die Perspektive und mache den Arbeitsplatz schmackhaft
Deine Bewerber:innen wollen schon beim Lesen der Stellenanzeige so viel, wie nur irgendwie möglich, über den Arbeitsplatz in spe wissen. Indem du so gut wie möglich ins Detail gehst, können sie sofort einschätzen, ob die Beschreibung ihren Vorstellungen entspricht. Oder eben nicht. Das spart sowohl den Bewerbe:innen – als auch dir – jede Menge Zeit.
Wechsle die Perspektive! Schaue dir den Arbeitsplatz aus Besucher:innen-Sicht an. Schreibe einfach mal auf, was du siehst. Dinge, die dir gar nicht mehr auffallen, da sie in den vergangenen Jahren zur unbewussten Selbstverständlichkeit wurden, können möglicherweise das ausschlaggebende Argument sein, damit sich Kandidat:innen bewerben.
4. Überdenke deine Anforderungen
Prüfe, ob die Anforderungen in einem realistischen Verhältnis zur ausgeschriebenen Stelle stehen. Bist du dir sicher, dass es Kandidat:innen gibt, die deine Anforderungen erfüllen? Oder schmälern deine Anforderungen ggfs. deinen Bewerberpool? Möglicherweise solltest du deine Anforderungen etwas „abmildern“, um so auch Bewerber:innen eine Chance zu geben, die sonst vielleicht durchs Raster gefallen wären.
So kommen möglicherweise Kandidat:innen ins Spiel, die dafür noch ganz andere Qualifikationen mitbringen. Oder auch ohne erforderliche Qualifikation extrem lernfähig sind. Und an die du sonst wahrscheinlich nie gekommen wärst.
5. Warum du? Nein! Warum wir?!
Anstatt in Bewerbungsgesprächen immer nur die Bewerber:innen zu fragen „Warum DU? Warum sollen wir genau DICH einstellen?“, solltest du dir lieber die Frage stellen, warum er:sie sich für DICH und DEIN UNTERNEHMEN entscheiden sollte.
Du kannst das Rennen um die Bewerber:innen machen, indem du in deiner Stellenanzeige beschreibst, warum es einfach mega ist, bei dir zu arbeiten. Eine Auflistung aller Vergünstigungen kann dabei helfen: Nicht nur in Zeiten der Corona-Pandemie ist eine Homeoffice-Option ein echter Pluspunkt. Flexible Arbeitszeiten oder Gleitzeit-Regelungen sind für Bewerber:innen ein weiterer Anreiz. Du unterstützt eine Mitgliedschaft im Fitnessstudio oder beteiligst dich an den Fahrkosten? Super – das muss alles in deine Stellenanzeige.
FAZIT
Mit meinen Tipps hast du sicherlich eine gute Basis, um eine persönliche Stellenanzeige zu verfassen. Bei all deinen Anforderungen an die Bewerber:innen vergiss aber bitte einen wichtigen Faktor nicht: Gegenseitige Sympathie!