„Jetzt bloggt sie auch noch.“ Ja. Ich kann mir gut vorstellen, dass sich der eine oder die andere an den Kopf gefasst hat, als ich 2020 meinen ersten Blogartikel veröffentlicht habe. Bis dahin habe ich es selbst auch nicht für möglich gehalten, dass ich jemals einen eigenen Blog schreiben würde.
Warum? Weil Blogger für mich hippe, junge Menschen waren, die Artikel über ihr wahnsinnig aufregendes und stylishes Leben schreiben. Blogs über Reisen, Mode, Beauty, Lifestyle. Immer unterstützt durch fabelhafte und perfekt in Szene gesetzte Bilder, die den Texten das Sahnehäubchen aufsetzen.
Doch plötzlich war da ein neuer Blickwinkel:
Mir wurde im Alltag meiner Selbstständigkeit schnell klar, dass Blogartikel nicht nur in jeder Branche Anklang finden. Sondern, dass sie einen absolut positiven Beitrag zur eigenen Website sowie zur eigenen Sichtbarkeit und Reichweite leisten. Naja – und hipp und jung bin ich ja schließlich auch, höhöhö.
Wann ist ein Blog ein Blog? Ist dir beim Lesen der Frage auch gleich Grönemeyers „Wann ist ein Mann ein Mann?“ in den Kopf geschossen? Die Melodie hast du jetzt sofort parat, oder? Und jetzt alle: „Wann ist ein Blog ein Blog?“ Ich bin kurz vom Thema abgekommen. Entschuldigung.
Ich hatte jedenfalls erst einmal eine Liste mit Themen abzuarbeiten, damit ich loslegen konnte:
- Was ist ein Blog überhaupt?
- Wie lang sollte ein Blogartikel sein?
- Was gilt es zu beachten, damit ein Blogartikel überhaupt gern gelesen wird?
Meine Erkenntnisse und was Blogartikel und Kuchenteig gemeinsam haben, teile ich in diesem Beitrag mit dir.
Was ist ein Blog?
Wikipedia beschreibt einen Blog als ein meist auf einer Website geführtes und damit öffentlich einsehbares Tagebuch oder Journal, in dem mindestens eine Person – der Blogger (international auch Webblogger genannt) – Aufzeichnungen führt, Sachverhalte protokolliert oder Gedanken niederschreibt.
Ein Blog ist also eine Art Online-Journal. Der Autor eines Blogs verfasst in regelmäßigen Abständen eigene Artikel, die online für alle Menschen, die es interessiert, einsehbar sind. Er verfasst eigene Gedanken und veröffentlicht diese.
Das Tolle: Jeder kann einen Blog schreiben und es ist (fast) kostenlos. Primär kostet es Zeit – da möchte ich dir nichts vormachen.
Der Unterschied zwischen Blog und Website
Eine Website visualisiert meistens statische Inhalte. Ein Blog hingegen ist ein dynamisches und interaktives Medium. Technisch gesehen sind Website und Blog jedoch identisch: Inhalte werden über HTML (Hypertext Markup Language)-Dokumente erzeugt, Layouts meist per CSS (Cascading Style Sheets) gestaltet und besondere Anwendungen über beispielsweise Javascript eingebunden.
Auf einer Website veröffentlichst du Infos, die für eine längere Zeit Gültigkeit behalten: Deine Services, Produkte, Preise.
In einem Blog berichtest du über Neuigkeiten oder du machst einen auf Erklärbär und schreibst ausführlich über ein Thema, lieferst Fakten und Erkenntnisse.
Bevor es mit dem Blog losgeht
Wenn du mit der Erstellung eines Blogs beginnen möchtest, ist es enorm wichtig, die SEO-Grundlagen von Anfang an zu beherrschen oder zumindest auf dem Schirm zu haben und zu berücksichtigen.
SEO
SEO bedeutet Suchmaschinenoptimierung und ist die Abkürzung für „search engine optimization“. Es bezeichnet Maßnahmen, die dazu dienen, die Sichtbarkeit einer Website und ihrer Inhalte für Benutzer einer Websuchmaschine zu erhöhen.
Nur so kommt langfristiger Traffic zustande. Das heißt: Es landen mehr Menschen auf deiner Website, weil deine Website durch verwendete Keywords häufiger gefunden wird.
Hierfür gibt es Experten. Es lohnt sich, dich mit einem in Verbindung zu setzen oder dich alternativ zumindest in einen SEO-Ratgeber oder ein Keyword-Tool einzuarbeiten.
Warum auch du einen Blog brauchst
Auf die lange Sicht ist ein Blog aus meiner Sicht die beste Möglichkeit, um deine Website immer wieder mit Keywords zu füttern und die Suchmaschinenoptimierung stetig zu pushen.
Auf diese Weise kommen immer mehr Texte hinzu. Google scannt diese immer wieder durch und stellt fest: Da geht was – vor allem, wenn die Klicks auf deinen Blog hoch und die Verweildauer auf deiner Seite lang ist.
Plump gesagt: Google straft Websites ab, auf denen „kein Leben“ ist, auf denen nichts Neues passiert.
Was ein lesenswerter Blogartikel braucht
Definiere deine Zielgruppe!
Bevor du dir Gedanken zu einem Thema für den Blogartikel oder gar zur Überschrift machst, solltest du dir erst einmal zu etwas anderem Gedanken machen: Wer soll deinen Blogartikel überhaupt lesen?
Deine Zielgruppe ist die Basis für deinen Blogartikel. Erst, wenn sie klar definiert ist, geht es an die Inhalte deines Blogs.
Schaffe Mehrwert!
Ist deine Zielgruppe klar definiert, geht es darum, ihr mit deinem Blogartikel Mehrwert zu bieten.
Warum Mehrwert so wichtig ist? Weil deine Leser deinen Blog nur besuchen, wenn sie in deinen Blogartikeln auch etwas lernen.
Tipps, Tricks, Erfahrungsberichte, Tutorials: Hilfreicher Mehrwert ist enorm wichtig, um neue Leser auf deinen Blog aufmerksam zu machen – und treue Leser zu halten.
In einem Blogartikel sollten sich Fakten und deine eigene Meinung aber immer die Waage halten. Es ist wichtig, zu dem Thema, über welches du schreibst, zu recherchieren und die entsprechenden Tipps und Ratschläge in die Texte einfließen zu lassen. Deine eigene Meinung zu äußern ist aber in jedem Fall genauso wichtig.
Wichtig dabei: Deine Leser müssen erkennen können, wann es sich um Fakten und wann es sich um deine eigene Meinung handelt.
Löse Probleme!
Schaffst du es, mit deinem Blogartikel ein Probleme deiner Leser zu lösen, erreichst du die nächste Stufe auf dem Treppchen der Erklärbären:
Du wirst du vom Blogger zum Experten.
Weil deine Leser deine Unterstützung zu schätzen wissen. Die Folge: Sie vertrauen dir und belohnen das damit, dass sie deinen Blog immer wieder besuchen.
Wichtig: Bau in jedem Blogartikel eine logische Struktur auf und erkläre deine Argumente überzeugend. Konzentriere dich dabei am besten immer nur auf ein konkretes Problem, damit dein Blogartikel am Ende nicht zum Erklär-Dschungel wird.
Kein Blogartikel ohne Storytelling!
Geh mal von dir selbst aus: Artikel, die zwar informieren, aber dich in keiner Weise fesseln, liest du entweder nicht komplett – oder gar nicht.
Die erfolgreichsten Blogartikel sind die, die eine Story erzählen. Blogartikel, die Emotionen wecken.
Wie aus deinen Texten überzeugendes Storytelling wird, das liest du hier.
Was Blogartikel und Kuchenteig gemeinsam haben
Die Zielgruppe ist definiert, das Thema ist klar – es kann losgehen.
Aber keine Sorge: Ein Blogartikel muss im Vorhinein nicht komplett fertig durchdacht und bis ins kleinste Detail perfektioniert sein. Ich vergleiche die Erstellung eines Blogartikels deshalb gern mit der Herstellung eines Hermann-Kuchenteigs.
Hermann
Hermann – auch Glückskuchen, Glücksbrot oder Vatikanbrot genannt – ist ein Sauerteig aus Weizenmehl, Milchsäurebakterien, Hefe und ein wenig Milch, Pflanzenöl oder Wasser.Das Besondere daran ist, dass sich der Ansatz für den Hefeteig durch regelmäßiges „Füttern“ und „Pflegen“ vermehrt und dabei stabil bleibt. Das liegt an enzymatischen Reaktionen der Hefepilze, die den Teig verändern.Das Prinzip des Hermann-Kuchens funktioniert wie ein Kettenbrief. Bekommst du einen „Teig-Ableger“, musst du ihn 10 Tage füttern und pflegen – und verschenkst anschließend mindestens einen Ableger weiter.
Falls du jetzt Hunger bekommen hast, hol dir bitte schnell etwas zu essen, damit du im Anschluss weiter aufmerksam meinen fabelhaften Blogartikel lesen kannst. 😉
Und wenn du mehr über Hermann wissen möchtest, schau mal in meinem Beitrag auf Instagram vorbei. Dort wartet auch das Rezept für den Hermann-Grundteig und eine Pflegeanleitung auf dich.
Ein Hermann entsteht nicht von heute auf morgen. Es muss immer mal wieder etwas dazugegeben werden, um am 10. Tag den perfekten Teig für die Basis eines wahnsinnig leckeren Kuchens zu bekommen.
Und exakt so ist es auch mit einem Blogartikel. Vom Gedanken-Niederschreiben, über die Struktur bis hin zu einem runden Beitrag, den du exakt so veröffentlichst: Das braucht Zeit.
Der Umfang für einen Blogartikel
Diverse SEO-Studien belegen, dass ein Blogartikel eine gewisse Mindestlänge einhalten sollte.
Die Publishing-Plattform Medium belegt in einer Studie beispielsweise, dass die perfekte Lesezeit für einen Blogartikel exakt sieben Minuten beträgt. Das entspricht 1.600 Wörtern. Laut Search Engine Journal sollten es im Idealfall sogar 1.900 Wörter sein.
Die Länge eines Blogartikels ist selbstverständlich von der Thematik und der Detailtiefe abhängig. Lange Texte sollten aber dennoch immer einen Informationsgehalt und – noch einmal zur Wiederholung – einen Mehrwert bieten. Aber bitte ohne das Ganze mit unnötigen Füllsätzen künstlich in die Länge zu ziehen.
1.600 Wörter: Das klingt im ersten Moment nach einer ganzen Menge. Ist es auch. Wenn dir ein Thema aber so wichtig ist, dass du bereit ist, viel Zeit in einen Blogartikel zu investieren, so ist dieser Umfang definitiv ohne Weiteres und zügig machbar.
5 Regeln für einen Blogartikel, der gern gelesen wird
Kurz und knackig!
Kurze und verständliche Sätze lesen sich viel angenehmer als lange verschachtelte Sätze. Formuliere Aussagen lieber kurz und knackig, anstatt um den heißen Brei zu reden.
Absätze!
Teil lange Texte unbedingt in Absätze auf, damit der Umfang deine Leser nicht erschlägt. Die Absätze strukturieren Gedanken, schaffen Klarheit und sorgen für gedankliche Pausen.
„Normales Deutsch“!
Schreib, wie du sprichst. Zähes und staubiges Behördendeutsch möchte keiner lesen. Wortspiele und Metaphern regen an und wecken Interesse.
Kein Fachchinesisch!
Fachbegriffe zu verwenden ist natürlich in Ordnung. Nicht jeder Leser kann jedoch mit jedem Fremdwort auf Anhieb etwas anfangen. Daher solltest du sie eher sparsam verwenden und nur gezielt einsetzen – wenn sie entweder geläufig sind, du sie erklärst oder auf Seiten verlinkst, die sie erläutern.
Mehrwert!
Und weil es so wichtig ist, noch ein letztes Mal zur Wiederholung: Biete mit deinem Blogartikel Mehrwert, damit deine Leser etwas lernen.
Tipps, Tricks, Erfahrungsberichte, Tutorials: Mach mit hilfreichem Mehrwert auf deinen Blog aufmerksam – und halte treue Leser.
Fazit
Bloggen ist richtig Arbeit! Texte mit Mehrwert zu schreiben erfordert Disziplin, Ausdauer und Konzentration. In jedem Fall macht es aber riesig Spaß und deine Website wird es dir danken.
Texte sind nicht dein Ding? Meins aber. Ich schreib dir deine. Melde dich und lass uns drüber sprechen.
Nachbemerkung
Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird bei Personenbezeichnungen und personenbezogenen Hauptwörtern in diesem Blogartikel die männliche Form verwendet. Entsprechende Begriffe gelten im Sinne der Gleichbehandlung grundsätzlich für alle Geschlechter. Die verkürzte Sprachform hat nur redaktionelle Gründe und beinhaltet keine Wertung.
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