ALLE WOL­LEN GEHÖRT WER­DEN. ABER KEI­NER WILL MEHR ZUHÖREN.

Inhalts­ver­zeich­nis
Alle wollen gehört werden. Aber keiner will mehr zuhören.

Alle reden.

In Pod­casts. In WhatsApp-Sprachnachrichten. Auf Social Media. In Mee­tings. Auf der Straße. 

Über­all.

Wir wol­len unse­re Mei­nung plat­zie­ren.
Unse­re Geschich­ten erzäh­len.
Unse­re Sicht­wei­se durchbringen.

Nur: Wer hört eigent­lich noch zu? Wer hört eigent­lich noch rich­tig zu?

Es fühlt sich an, als hät­te Zuhö­ren längst das Image einer läs­ti­gen Neben­be­schäf­ti­gung bekommen.

Statt­des­sen trai­nie­ren wir unse­re Stimm­bän­der fürs Sen­den – und ver­ler­nen dabei das Empfangen.

Zuhö­ren ist kein Stillsein. 

Es ist so viel mehr.

Zuhö­ren wird oft ver­wech­selt mit „ein­fach mal den Mund halten“.

Aber das ist es nicht.

Zuhö­ren ist ein akti­ver Pro­zess. Es bedeu­tet, dass ich mei­ne Auf­merk­sam­keit bewusst auf den ande­ren rich­te. Dass ich nach­fra­ge, statt abzu­ha­ken. Dass ich einen Satz nicht schon wäh­rend des Redens inner­lich kontere.

Zuhö­ren heißt: Raum geben. Ohne sofort wie­der Raum zurückzunehmen.

Und genau das fällt uns schwer.

Denn wir fürch­ten, dass unse­re eige­ne Stim­me unter­geht, wenn wir nicht laut genug sind.

Das Ego schreit, die Stil­le flüstert.

Die Wahr­heit ist: Wir sind süch­tig nach Resonanz.

Likes. Applaus. Zustim­mung. Alles, was uns das Gefühl gibt, wich­tig zu sein.

Zuhö­ren hin­ge­gen ver­schiebt die Büh­ne. Und plötz­lich ste­hen wir nicht mehr im Rampenlicht.

Aber viel­leicht liegt genau da die Magie. Denn in der Stil­le, die beim ech­ten Zuhö­ren ent­steht, beginnt etwas Wert­vol­les: Ver­bin­dung.

Wer zuhört, hört mehr als Wor­te. Er hört Zwi­schen­tö­ne. Ängs­te. Wün­sche. Und manch­mal auch das, was gar nicht gesagt wird.

Zuhö­ren im All­tag: Leich­ter gesagt als getan. 

Hand aufs Herz:

✦  Wie oft unter­brichst du ande­re, weil du die Poin­te schon kennst?

✦  Wie oft nickst du, wäh­rend du inner­lich die Ein­kaufs­lis­te durchgehst?

✦  Und wie oft beant­wor­test du Nach­rich­ten, ohne den Inhalt mit vol­ler Auf­merk­sam­keit gele­sen zu haben?

Zuhö­ren schei­tert nicht an der Fähig­keit. Es schei­tert an der Hal­tung. Es ist unbe­quem, weil es uns zwingt, den Fokus weg von uns selbst zu lenken.

Doch genau dar­in liegt der Gewinn: Wer sich im Zuhö­ren übt, wird prä­sen­ter. Im Gespräch. In Bezie­hun­gen. Im gan­zen Leben.

Zuhö­ren ist ein klei­nes Stück Acht­sam­keit, das wir jeden Tag üben können.

Aber nein: Nicht mit einer Meditations-App. Son­dern mit ech­tem Inter­es­se.

Die Gegen­be­we­gung zur Lautstärke. 

Viel­leicht brau­chen wir heu­te nicht noch mehr Spea­k­er. Nicht noch mehr Mikro­fo­ne. Nicht noch mehr Monologe.

Viel­leicht brau­chen wir eine Renais­sance des Zuhörens.

Nicht, um uns klein zu machen. Son­dern, um ande­re groß wer­den zu lassen.

Denn wer zuhört, schenkt das Wert­volls­te, was er hat: Auf­merk­sam­keit.

Ein klei­ner Selbsttest. 

Frag dich beim nächs­ten Gespräch:

✦ Hörst du gera­de wirk­lich zu? Oder war­test du nur dar­auf, selbst wie­der dran zu sein?

✦ Ver­suchst du den ande­ren zu ver­ste­hen? Oder ver­suchst du nur, ihn zu überzeugen?

✦ Hältst du Stil­le aus? Oder füllst du sie reflex­ar­tig mit eige­nen Worten?

Ja. Die Ant­wor­ten sind oft unbe­que­mer, als uns lieb ist.

Zuhö­ren ver­än­dert Beziehungen.

Ob im Job oder pri­vat: Zuhö­ren macht den Unterschied.

Wer wirk­lich hin­hört, schafft Ver­trau­en. Kon­flik­te wer­den klei­ner, weil Men­schen sich ver­stan­den füh­len. Ideen wer­den grö­ßer, weil sie nicht sofort abge­würgt wer­den. Und Nähe ent­steht dort, wo jemand spürt: Da nimmt sich gera­de wirk­lich einer Zeit für mich.

Viel­leicht ist genau das die Ein­la­dung: weni­ger sen­den, mehr empfangen.

Denn am Ende wol­len wir nicht nur reden. Wir wol­len ankommen.

Eine Fra­ge, die du dir immer stel­len solltest. 

Willst du wirk­lich nur gehört werden?

Oder willst du statt­des­sen ver­stan­den werden?

Ohne Zuhö­ren ver­lie­ren Wor­te ihre Bedeu­tung. Denn wenn kei­ner mehr zuhört, dann ist auch das Reden nichts wert.

Fol­ge mir. 

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Nach­be­mer­kung.

Aus Grün­den der bes­se­ren Les­bar­keit wird bei Per­so­nen­be­zeich­nun­gen und per­so­nen­be­zo­ge­nen Haupt­wör­tern in die­sem Blog­ar­ti­kel die männ­li­che Form ver­wen­det. Ent­spre­chen­de Begrif­fe gel­ten im Sin­ne der Gleich­be­hand­lung grund­sätz­lich für alle Geschlech­ter. Die ver­kürz­te Sprach­form hat nur redak­tio­nel­le Grün­de und beinhal­tet kei­ne Wertung.

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