Wir leben in einer Welt voller Ratschläge.
Voller Meinungen.
Voller Stimmen, die uns sagen, was richtig ist.
„Mach es so.“
„Mach es besser.“
„Mach es wie alle.“
Und ehe wir uns versehen, sind wir Nachkommen.
Aber nicht von Menschen.
Sondern von Meinungen.
Wenn Fremdstimmen lauter werden als die eigene.
Wie wir lernen, auf andere zu hören – und uns dabei selbst überhören.
Wir wachsen auf mit Regeln.
Mit Erwartungen.
Mit „So macht man das“.
Und irgendwann verlernen wir, auf uns selbst zu hören.
Wir lassen uns lenken von Normen, statt uns von Neugier führen zu lassen.
Wir fragen nach Zustimmung, statt nach Sinn.
Und so werden aus freien Menschen angepasste Kopien.
Nicht, weil wir es wollen.
Sondern, weil es bequemer ist, nicht aufzufallen.
Von Vorbildern und Nachahmern.
Wir suchen Orientierung.
Das ist menschlich.
Aber Orientierung heißt nicht Nachahmung.
Ein Vorbild inspiriert dich.
Es ersetzt dich nicht.
Wir dürfen lernen, uns inspirieren zu lassen, ohne uns zu verlieren.
Denn wer ständig kopiert, wird unscharf.
Und wer immer nur folgt, verpasst irgendwann seine eigene Richtung.
Sei ein Vorfahre.
Vorfahre heißt:
✦ Du hinterlässt Spuren, statt ihnen zu folgen.
✦ Du pflanzt, was andere später ernten.
✦ Du baust, was andere bewohnen.
✦ Du denkst, bevor es alle denken.
Das ist kein Größenwahn.
Das ist Haltung.
Vorfahre zu sein bedeutet, Verantwortung zu übernehmen.
Für dich.
Für dein Denken.
Für das, was du in die Welt gibst.
Die Gefahr der Belehrung.
Es gibt viele, die dir sagen, was du tun solltest.
Wie du leben musst.
Was funktioniert.
Und was nicht.
Aber niemand kennt deine Landkarte.
Niemand kennt dein Warum.
Und genau deshalb kann dir auch niemand sagen, welcher Weg der richtige ist.
Belehrung lähmt.
Erfahrung befreit.
Und die machst du nur, wenn du dich traust, selbst zu gehen.
Verantwortung für den eigenen Weg.
Wie Freiheit zur Reife wird, wenn wir ihre Konsequenzen tragen.
Eigenständigkeit klingt nach Freiheit. Nach Selbstbestimmung. Nach diesem Gefühl, niemandem Rechenschaft schuldig zu sein.
Aber Freiheit heißt nicht Leichtsinn.
Sie heißt Verantwortung.
Wer seinen eigenen Weg geht, muss auch lernen, ihn zu tragen.
Mit allem, was dazugehört:
✦ Zweifel.
✦ Irrtümer.
✦ Umwege.
Denn wer wirklich unabhängig ist, hat keinen Schuldigen mehr. Nur noch sich selbst.
Und das ist vielleicht das Mutigste daran:
Nicht nur den Applaus zu nehmen. Sondern auch die Stille.
Nicht nur zu feiern, wenn etwas gelingt. Sondern zu wachsen, wenn etwas scheitert.
Echte Selbstbestimmung ist kein Trotz. Sie ist Reife.
Und sie beginnt dort, wo du aufhörst, Ausreden zu suchen.
Der Moment dazwischen.
Es gibt diese Phase, in der du dich löst – aber noch nicht angekommen bist.
Du spürst, dass du nicht mehr folgen willst, aber du weißt noch nicht genau, wohin.
Das ist kein Scheitern.
Das ist der Anfang.
Zwischen Nachfolge und Selbstführung liegt Leere.
Und genau in dieser Leere entsteht Klarheit.
Denn wenn du niemandem mehr nachgehst, hörst du dich selbst wieder gehen.
Du lernst, dich auszuhalten.
Ohne Bestätigung.
Ohne Applaus.
Ohne Wegweiser.
Und irgendwann merkst du, dass du keine Richtung brauchst. Weil du selbst eine geworden bist.
Die Welt braucht keine Nachkommen von Meinungen.
Sie braucht Menschen, die selbst denken.
Die selbst spüren.
Die selbst entscheiden.
Mach dein eigenes Ding. Auch wenn es unbequem ist. Auch wenn keiner klatscht.
Denn am Ende zählt nicht, wem du gefolgt bist.
Sondern, wem du den Mut gegeben hast, dir zu folgen. ♥️
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Aber immer echt.
Nachbemerkung.
Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird bei Personenbezeichnungen und personenbezogenen Hauptwörtern in diesem Blogartikel die männliche Form verwendet. Entsprechende Begriffe gelten im Sinne der Gleichbehandlung grundsätzlich für alle Geschlechter. Die verkürzte Sprachform hat nur redaktionelle Gründe und beinhaltet keine Wertung.
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