Es gibt Tage, an denen die Welt sich kalt anfühlt.
Nicht, weil Winter ist.
Sondern, weil Menschen nicht mehr wirklich berührt werden.
Weil vieles nur noch schnell, laut und glänzend ist. Weil Mitgefühl an Likes gemessen wird. Und weil Echtheit kaum noch Aufmerksamkeit bekommt.
Wir leben in einer Zeit, in der Gefühle selektiert werden.
Freude ja.
Trauer lieber nicht.
Wut nur, wenn sie in schöne Worte verpackt ist.
Echtheit – aber nur, wenn sie nicht zu nah geht.
Die neue Gleichgültigkeit.
Wenn wir alles sehen, aber nichts mehr fühlen.
Es scheint, als wäre Mitgefühl für viele zu einem Luxus geworden.
Etwas, das man sich nur noch selten leistet.
Wir scrollen durch das Leben anderer.
✦ Wir sehen alles – und spüren nichts.
✦ Wir hören alles – und verstehen nichts.
✦ Wir reagieren – aber wir fühlen nicht mehr wirklich.
Vielleicht, weil es anstrengend wäre.
Vielleicht, weil echtes Fühlen zu nah an uns selbst rührt.
Vielleicht, weil wir uns selbst verloren haben. Zwischen Lärm, Tempo und Erwartung.
Das eigene Leuchten.
Genau hier beginnt Verantwortung.
Nicht, die Welt zu verändern. Sondern nicht wie sie zu werden.
Wir dürfen entscheiden, ob wir leuchten, auch wenn es niemand sieht.
Ob wir fühlen, auch wenn andere abgestumpft sind.
Ob wir warm bleiben, während um uns herum alles gefriert.
Denn echtes Leuchten braucht keine Bestätigung.
Es ist nicht laut.
Nicht aufdringlich.
Nicht fordernd.
Es ist still.
Aber echt.
Nicht in Resonanz gehen.
Die emotionale Kälte da draußen ist ansteckend.
Sie kriecht in unsere Gedanken.
In unseren Umgang miteinander.
In unsere Erwartungen an uns selbst.
Aber wir müssen nicht darauf reagieren.
Nicht alles, was kalt ist, verdient eine Antwort.
Nicht jede Leere braucht unsere Energie.
Wir dürfen warm bleiben, auch wenn es unbequem ist.
Wir dürfen mitfühlend bleiben, auch wenn andere das nicht mehr sind.
Fühlen als Stärke.
Empathie ist kein Schwachpunkt.
Fühlen ist kein Makel.
Es ist Mut.
In einer Welt, die immer lauter wird, ist Empathie die leise Revolution.
Weil sie uns erinnert, wer wir sind – und was uns verbindet.
Wenn das Herz auf Standby geht.
Wie wir unser Fühlen drosseln, um nicht zu zerbrechen.
Vielleicht schützt sich das Herz so.
Vielleicht schaltet es in den Energiesparmodus, weil die Welt zu laut geworden ist.
Weil Mitfühlen Kraft kostet und viele längst müde sind.
Wir leben in einer Zeit, in der das Tempo schneller ist als unser Nervensystem.
In der Emotionen in Sekunden konsumiert werden – und gleich danach die nächsten folgen.
Das Herz kommt da kaum noch hinterher.
Es hält Schritt, bis es nicht mehr kann. Und irgendwann verwechselt es Ruhe mit Gleichgültigkeit.
Doch dazwischen liegt ein Unterschied.
Ruhe heilt.
Gleichgültigkeit trennt.
Das eine braucht Bewusstsein.
Das andere Abstumpfung.
Die Rückkehr zur Empfindsamkeit.
Vielleicht beginnt Veränderung da, wo wir uns wieder trauen, etwas zu spüren.
Wo wir nicht alles verstehen müssen – aber wieder bereit sind, mitzufühlen.
✦ Ein ehrlicher Blick.
✦ Ein echtes Gespräch.
✦ Ein Moment des Innehaltens, statt noch ein weiteres schnelles Urteil.
Fühlen macht verletzlich, ja.
Aber auch lebendig.
Und wer empfindsam bleibt in einer Welt, die abstumpft, trägt etwas Kostbares in sich:
eine Erinnerung daran, wie sich Menschlichkeit anfühlt.
Denn nur wer fühlt, kann berühren.
Und nur wer berührt, kann wirklich etwas bewegen.
Fühlen heißt leben. Mitfühlen heißt Mensch sein.
Wer in dieser Welt noch berührt wird, trägt ein Geschenk in sich.
Ein Licht, das nicht blendet, sondern leitet. Und das leuchtet – auch dann, wenn niemand hinsieht.
Für das Leuchten, das bleibt.
Diesen Blogartikel widme ich Tina, die mich dazu inspiriert hat, ihn zu schreiben.
Danke für all das Mitgefühl, das in deinen Worten wohnt. Für deine Wärme. Dein Herz.
Du hast mein Leben in den letzten Monaten so viel bunter gemacht. In einer Zeit, die nur schwarz war.
Danke, dass du leuchtest.
Und dass du mich leuchten lässt. ♥️
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Schonungslos ehrlich.
Manchmal unbequem.
Aber immer echt.
Nachbemerkung.
Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird bei Personenbezeichnungen und personenbezogenen Hauptwörtern in diesem Blogartikel die männliche Form verwendet. Entsprechende Begriffe gelten im Sinne der Gleichbehandlung grundsätzlich für alle Geschlechter. Die verkürzte Sprachform hat nur redaktionelle Gründe und beinhaltet keine Wertung.
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