WENN GEBEN ZUR GEWOHN­HEIT WIRD. WAR­UM FÜR­SOR­GE EIN GESCHENK IST – UND TROTZ­DEM GREN­ZEN BRAUCHT.

Inhalts­ver­zeich­nis
Wenn Geben zur Gewohnheit wird. Warum Fürsorge ein Geschenk ist – und trotzdem Grenzen braucht.

Wir geben, weil wir lie­ben.
Weil wir hel­fen wol­len.
Weil wir es können.

Und irgend­wann geben wir, weil wir es gewohnt sind.

Weil nie­mand mehr fragt, ob wir über­haupt noch können.

Oder wol­len.

Die stil­le Rol­le der Starken. 

Und das lei­se Lei­den dahinter.

Es sind sel­ten die Lau­ten, die am meis­ten geben.

Es sind die, die man nicht dar­um bit­ten muss.

Die, die funk­tio­nie­ren.
Die, die sich (immer) küm­mern.
Die, die alles am Lau­fen hal­ten – selbst, wenn sie inner­lich längst auf Reser­ve laufen.

Sie sind ver­läss­lich.
Belast­bar.
Und müde.
So müde.

Denn Geben ist schön.
Aber stän­di­ges Geben ist anstren­gend.

Vor allem, wenn man sich selbst dabei vergisst.

Wenn Für­sor­ge kippt.

Für­sor­ge ist Lie­be in Aktion.

Aber wenn sie zur Gewohn­heit wird, ver­liert sie ihre Frei­wil­lig­keit.

Dann wird aus einer Ges­te ein Reflex.

Aus einem „Ich will hel­fen“ wird ein „Ich muss“.

Und plötz­lich bemer­ken wir, dass wir stän­dig das Gleich­ge­wicht hal­ten zwi­schen Geben und Aufbrauchen.

Nicht, weil jemand uns aus­nutzt – son­dern weil wir selbst nicht stop­pen können.

Das gute Gefühl, gebraucht zu werden. 

Geben fühlt sich gut an.

Es schenkt Sinn.
Es ver­mit­telt Nähe.
Es stillt das lei­se Bedürf­nis, wich­tig zu sein.

Aber genau da liegt die Fal­le. Denn wer immer gebraucht wer­den will, braucht selbst kaum noch etwas.

Zumin­dest nach außen.

Nach innen hin­ge­gen? Da wächst eine Erschöp­fung, die wir gut kaschieren.

Wir lächeln, wenn wir eigent­lich leer sind. Wir sagen „kein Pro­blem“, obwohl es längst eins ist.

Und irgend­wann wis­sen wir gar nicht mehr, wie man nimmt – ohne sich schul­dig zu fühlen.

Die Angst, zu viel zu sein. 

Die, die viel geben, haben Angst, Gren­zen zu setzen.

Nicht, weil sie schwach sind, son­dern weil sie befürch­ten, weni­ger gemocht zu wer­den. Oder als ego­is­tisch zu gelten.

Aber Selbst­für­sor­ge ist kein Egoismus.

Sie ist die Grund­la­ge dafür, dass Geben über­haupt mög­lich bleibt.

Denn wer immer nur aus­teilt, ver­liert irgend­wann das Gefühl für das eige­ne Maß.

Und ohne Maß wird auch Lie­be oder Freund­schaft zu Last.

Klei­ne Warnsignale. 

Was dein Kör­per längst weiß, dein Kopf aber ignoriert.

✦ Du bist erschöpft, aber sagst trotz­dem Ja.

✦ Du küm­merst dich, obwohl du kei­ne Kraft hast.

✦ Du hörst zu, obwohl du selbst reden müsstest.

✦ Du ent­schul­digst dich, wenn du mal Nein sagst.

Das sind kei­ne Ges­ten von Stärke.

Das sind Signa­le von Überforderung.

Und sie sind leise.

So lei­se, dass man sie fast über­sieht. Vor allem, wenn man immer die ist, die alles schafft.

Geben darf leicht sein.

Geben ver­liert sei­ne Schön­heit nicht, wenn man Gren­zen zieht.

Im Gegen­teil.

Erst dann wird es wie­der echt.

Weil es nicht aus Pflicht kommt, son­dern aus Gefühl.

Nicht aus Gewohn­heit, son­dern aus Freiwilligkeit.

Es ist kein Zei­chen von Schwä­che, weni­ger zu geben.

Es ist ein Zei­chen von Bewusst­sein.

Denn wer sich selbst ach­tet, gibt anders. Weni­ger oft viel­leicht. Aber mit mehr Herz.

Wenn Geben wie­der leicht wer­den darf. 

Bewuss­te Für­sor­ge beginnt da, wo wir uns selbst zuhören.

Wo wir inne­hal­ten, bevor wir reflex­haft helfen.

Wo wir uns fra­gen: „Mache ich das gera­de aus Lie­be? Oder aus Gewohnheit?“

Manch­mal reicht es, klei­ne Din­ge zu verändern.

Ein ehr­li­ches Nein. Eine Pau­se, bevor man wie­der ein­springt. Ein Moment des Nach­spü­rens, ob es gera­de wirk­lich das Rich­ti­ge ist.

Selbst­für­sor­ge bedeu­tet nicht, nie­man­dem mehr etwas zu geben.

Sie bedeu­tet, das Geben wie­der zu wäh­len – statt es ein­fach nur zu tun.

Wenn Geben wie­der eine Ent­schei­dung wird, bekommt es sei­ne Schön­heit zurück.

Dann fühlt sich Für­sor­ge nicht mehr wie ein Zwang an, son­dern wie ein Geschenk.

Ein Geschenk, das du dir selbst machen darfst.

Für­sor­ge braucht Bewusstsein. 

Man kann sich in Für­sor­ge verlieren.

Aber man kann sich auch in ihr wie­der­fin­den – wenn man lernt, sie dosiert zu leben.

Denn das Schöns­te am Geben ist nicht, dass ande­re dich brauchen.

Son­dern dass du es tust, weil du willst.

Und nicht, weil du musst. ♥️

Fol­ge mir. 

Wenn du mehr sol­cher Gedan­ken
lesen möch­test oder ein­fach Lust
hast, dich aus­zu­tau­schen:

Auf mei­nem Instagram-Profil
neh­me ich dich mit:

Scho­nungs­los ehr­lich.
Manch­mal unbe­quem.
Aber immer echt. 

Nach­be­mer­kung.

Aus Grün­den der bes­se­ren Les­bar­keit wird bei Per­so­nen­be­zeich­nun­gen und per­so­nen­be­zo­ge­nen Haupt­wör­tern in die­sem Blog­ar­ti­kel die männ­li­che Form ver­wen­det. Ent­spre­chen­de Begrif­fe gel­ten im Sin­ne der Gleich­be­hand­lung grund­sätz­lich für alle Geschlech­ter. Die ver­kürz­te Sprach­form hat nur redak­tio­nel­le Grün­de und beinhal­tet kei­ne Wertung.

Lust auf mehr Gedan­ken? Gibt’s hier.

Nach oben scrollen